#03 Nächstenliebe 2.0 – wie die Ordensspitäler Österreichs Tradition und Zukunft verbinden
Wie bewahren Ordensspitäler ihre Werte in der modernen Gesellschaft? Welche Herausforderungen gibt es für Ordensfrauen und Ordensmänner, die in der Leitung von Einrichtungen wie den Ordensspitälern tätig sind? Und wie stellen sich die Ordensspitäler den Herausforderungen der Zukunft, etwa in den Bereichen „Fachkräftemangel“ und „Digitalisierung“? Darüber diskutieren in der dritten Folge des Podcasts „Lebenswerk“ Sr. Angelika Garstenauer und Stephan Lampl.
Die Ordensspitäler haben sich im Laufe der Jahre stark gewandelt: Während früher Ordensschwestern die Krankenstationen prägten, tragen heute zunehmend weltliche Mitarbeiter:innen Verantwortung. Dennoch bleibt das spirituelle Erbe lebendig – die christlichen Werte werden an neue Generationen weitergegeben.
„Wir sehen unsere Aufgabe darin, den Menschen hinter der Diagnose zu sehen“
„Die Grundwerte unserer Ordensspitäler, die uns von den Gründerorden überliefert wurden, sind zeitlos. Im Zentrum steht nach wie vor die Nächstenliebe, die jede Patientin und jeder Patient in unseren Häusern spürt. Diese christlichen Werte prägen unsere Unternehmenskultur auf einzigartige Weise und bieten auch unseren Mitarbeitenden eine besondere Orientierung. Wir sehen unsere Aufgabe darin, den Menschen hinter der Diagnose zu sehen und ihn auf seinem individuellen Lebensweg zu begleiten. Unser Angebot geht bewusst über die reine medizinische Therapie hinaus – wir verbinden hochwertige medizinische Behandlung mit ganzheitlicher Betreuung. Dabei steht immer der Mensch als Ganzes im Mittelpunkt“, betont Mag. Stephan Lampl, Geschäftsführer der Vinzenz Gruppe.
„Ordensschwestern übernehmen neue Rollen, etwa als Social-Media-Managerinnen“
Ein Blick in die Zukunft zeigt: Die Ordensspitäler stehen vor großen Herausforderungen. In den nächsten zehn bis 15 Jahren wird der demografische Wandel zu einem deutlichen Anstieg der Patient:innenzahlen führen. Mit Innovation und Pioniergeist begegnen die Spitäler diesen Veränderungen. Sie setzen Maßstäbe in modernen medizinischen Bereichen und nutzen die Chancen der Digitalisierung. Auch innerhalb der Ordensgemeinschaften selbst zeigt sich der Wandel: Junge Ordensschwestern übernehmen neue Rollen, etwa als Social-Media-Managerinnen.
„Ich denke, dass wir in der Zukunft noch enger zusammenrücken werden und zusammenarbeiten müssen. Da braucht es natürlich ganz viel Optimismus, Mut und auch ein bisschen Risikofreudigkeit, weil sonst gelingt das nicht. Die Ordensspitäler sind bestrebt, eine gute Atmosphäre und ein gutes Betriebsklima zu schaffen, in dem die Mitarbeitenden gerne arbeiten und sich wertgeschätzt fühlen. Dieser gute Geist ist ein Resultat der gelebten Werte und ist auch für Patient:innen und Angehörige spürbar“, so Sr. Angelika Garstenauer.
Das Café Gutmut, eine einzigartige Institution in der Linzer Bischofstraße 11, öffnet seine Türen für „Lebenswerk“, den Podcast der Ordensspitäler Österreichs. In der aktuellen Folge gewähren Stefanie Breiteneder und Andreas Widder Einblicke in das erste Gebärdensprachcafé Österreichs. © Café Gutmut Fotodownload
Café Gutmut in Linz – das erste Gebärdensprachcafé Österreichs
Wie in jeder Podcast-Folge von „Lebenswerk“ wird auch diesmal ein herausragendes Projekt der Ordensspitäler Österreichs vorgestellt: Das Café Gutmut in Linz. Das mit dem „Preis der Orden 2024“ ausgezeichnete Projekt ist ein Arbeitsintegrationsprojekt für Menschen mit Hörbeeinträchtigungen, das den Einstieg in die Arbeitswelt ermöglicht. Im Podcast berichten die Projektverantwortlichen Stefanie Breiteneder und Andreas Widder von den Herausforderungen und Erfolgen. Initiiert wurde das Projekt vom Konventhospital Barmherzige Brüder Linz.
„Die hörenden Mitarbeiter lernen Gebärdensprache, das war auch für mich eine neue Erfahrung. Es ist noch immer ein wenig holprig, wir sind jetzt noch keine Experten, aber wir verständigen uns im Team mit Händen und Füßen. Die Kommunikation mit den Gästen funktioniert ebenso, und es kommt immer das an den Tisch, was bestellt wurde. Für die Gäste ist es auch eine neue Erfahrung“, erklärt Andreas Widder.
Der Podcast „Lebenswerk" gibt Einblicke in die Arbeit der Ordensspitäler, die jährlich mehr als zwei Millionen Patient:innen versorgen. Dabei kommen Menschen zu Wort, die den besonderen Geist der Ordensspitäler leben und jedes der 23 Häuser zu einem Ort menschlicher Zuwendung und Hoffnung machen.
Den Podcast „Lebenswerk“ der Ordensspitäler Österreichs“ finden Sie auf allen gängigen Plattformen und auf www.ordensspitaeler.at/podcast
Ordensspitäler Österreichs
Die 23 Ordensspitäler Österreichs betreuen jährlich rund zwei Millionen Patientinnen und Patienten und stellen damit eine bedeutende Säule des österreichischen Gesundheitswesens dar. Bundesweit steht jedes fünfte Spitalsbett in einem Ordenskrankenhaus. In absoluten Zahlen sind es etwa 7.100 Betten. Über 200.000 Patientinnen und Patienten werden jährlich operiert. Mit rund 20.000 Mitarbeitenden sind die Ordensspitäler ein wichtiger Arbeitgeber.
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