Ordensklinikum Linz: „Operation Zukunft“ hat begonnen

Gemeinsames Megaprojekt „Operation Zukunft“: Spatenstich durch Elisabeth Bräutigam (Ärztliche Direktorin), Claus Hager (Betriebsdirektor), Georgine Gattermayr (Pflegedirektorin, Vorstand Patientenmanagement), Thomas Stelzer (Landeshauptmann), Christine Haberlander (Gesundheitslandesrätin LH-Stellvertreterin), Walter Kneidinger (Geschäftsführer der Ordensklinikum Linz GmbH), Stefan Meusburger (Geschäftsführer der Ordensklinikum Linz GmbH), Hermann Ganhör (Verwaltungsdirektor) - v.l.n.r. © Ordensklinikum Linz
Mit der Montage der Verbindungsbrücke zum Krankenhaus konnte die erste Bauetappe des Um- und Ausbaus des Gebäudes in der Stifterstraße 3 des Ordensklinikums Linz Barmherzige Schwestern im Frühjahr 2024 erfolgreich abgeschlossen werden. Nun beginnt im Krankenhaus die erste von mehreren Bauetappen des „Masterplans Bau“.
Mit größtem Bauprojekt fit für die Zukunft
Das Ordensklinikum Linz ist mit rund 21.000 Operationen, 65.000 stationären Aufnahmen und mehr als 400.000 ambulanten Kontakten mit Patient:innen pro Jahr ein zentraler Versorger im oberösterreichischen Gesundheitswesen. Um auch in Zukunft die Versorgung der Bevölkerung in bewährter Qualität zu gewährleisten, bedarf die Bausubstanz am Standort Barmherzige Schwestern nach mehr als 40 Jahren jedoch einer Sanierung. Bis Ende 2030 werden daher u.a. ein zusätzlicher Bauteil am Krankenhausvorplatz sowie ein Trakt in der Langgasse neu errichtet, ein neuer Zentral-OP mit 14 Sälen inkl. Intensivstation gebaut und in vielen Abteilungen Sanierungsmaßnahmen vorgenommen.
„Das Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern leistet einen ganz wesentlichen Beitrag zur Gesundheitsversorgung im Land. Hier wird seit Jahrzehnten Spitzenmedizin geboten, die auch eine moderne Infrastruktur auf höchstem Niveau benötigt. Davon profitieren die Patientinnen und Patienten genauso wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Großprojekt der Sanierung und Erneuerung ist ein weiterer Meilenstein für das Gesundheitsland Oberösterreich. Darüber hinaus setzen wir mit dieser Investition von 200 Millionen Euro auch einen kräftigen Impuls für Arbeit und Beschäftigung in Oberösterreich“, betonten Landeshauptmann Thomas Stelzer und Gesundheitslandesrätin LH-Stellvertreterin Christine Haberlander beim Spatenstich für das Megaprojekt.
Herausforderung im täglichen Spitalsbetrieb
„Dieses Bauprojekt ist das größte in der Geschichte unseres Hauses. Wir gestalten in den nächsten Jahren das Krankenhaus der Zukunft. Das Projekt ist eine große Herausforderung, da wir alle Baumaßnahmen im laufenden Betrieb umsetzen müssen“, umreißt Walter Kneidinger, Geschäftsführer der Ordensklinikum Linz GmbH, die Herausforderungen für das Ordensspital. Er betont außerdem, dass in die Planung der Betriebsorganisation die aktuellen Entwicklungen im Gesundheitswesen wie z.B. der verstärkte Fokus auf den Ambulanzbereich ebenso einfließen wie die zunehmende Digitalisierung der Krankenhausprozesse.
Was konkret geplant ist
Insgesamt ist im Rahmen der baulichen Maßnahmen eine strukturelle Erneuerung von 2/3 der Gebäudefläche vorgesehen. Zentrale Ansätze sind der Neubau von zwei Bauteilen, die Bereinigung der Ebenen der einzelnen Gebäudeteile, die Erneuerung der Haustechnik sowie die schrittweise energetische Sanierung der Bausubstanz und Klimatisierung. Weiters sind Optimierungen in den technischen Funktionsbereichen (u.a. Zusammenlegung der Werkstätten) und in den logistischen Abläufen (u.a. Schaffung einer neuen Ladezone sowie einer Zentralgarderobe für 2.200 Mitarbeitende) vorgesehen.
Bis Mitte 2026 entstehen Schritt für Schritt neue Ambulanzräumlichkeiten, unter anderem für die Zentrale Ambulante Erstversorgung (Notfallambulanz). In der gemeinsamen Notaufnahme der Barmherzigen Brüder und Schwestern an der Seilerstätte werden fast zwei Drittel der Akutversorgungen im Linzer Zentralraum sichergestellt. Eine entsprechende Anpassung der Ambulanzräumlichkeiten ist vor allem durch stetig steigende Fallzahlen, aber auch vor dem Hintergrund der Erfahrungen aus der COVID-Pandemie erforderlich. Weiters werden die Räumlichkeiten der Ambulanz der größten Abteilung für Radioonkologie des Landes auf einen zeitgemäßen Standard gebracht. Nach Fertigstellung der Ambulanz wird auch die Bettenstation der Abteilung neu errichtet.
Baustelle Spital: Das Ordensklinikum Linz wird in den nächsten Jahren zu einer Großbaustelle, der laufende Spitalsbetrieb ist jedoch sichergestellt. © Werner Harrer
Neubau Bauteil M am derzeitigen Krankenhausvorplatz
Parallel zu den Umbauten in den Ambulanzbereichen wird 2025 mit der Errichtung eines zusätzlichen Gebäudes am bestehenden Krankenhausvorplatz begonnen, wo nach Abschluss der Bauarbeiten eine neue Rettungsgarage, eine neue Eingangshalle, Bettenstationen, eine Tagesklinik sowie eine Ambulanzebene untergebracht sein werden.
Neubau Bauteil D in der Langgasse
Mit Inbetriebnahme des Gebäudes am Krankenhausvorplatz wird der Bauteil D in der Langgasse abgerissen und neu errichtet. Hier werden die neuen OP-Säle auf zwei Ebenen, drei Bettenstationen sowie die neue Palliativstation im obersten Geschoß errichtet. Weiters entstehen Zentralgarderoben für mehr als 2.000 Mitarbeitende, eine neuen Ladezone sowie Werkstätten.
Neue OP-Säle
Mehr als 20.000 Operationen werden jährlich bei den Barmherzigen Schwestern durchgeführt. Das Spektrum der operativen Versorgung erstreckt sich über die Fachbereiche Chirurgie, Gynäkologie, HNO, Kinderurologie, Orthopädie und Plastische Chirurgie. Ein besonderer Schwerpunkt des Onkologischen Leitspitals des Landes liegt dabei in der Versorgung von Krebspatient:nnen. Der mittlerweile seit mehr als 40 Jahren baulich unveränderte OP-Bereich bedarf technisch, strukturell und kapazitativ einer Erneuerung, um den geltenden Standards zu genügen. Die geplante Erweiterung basiert auf einer Kapazitätsabschätzung mit dem Zeithorizont 2030 unter Berücksichtigung der OÖ. Spitalsreform. Die neuen OP-Strukturen werden im Neubau in der Langgasse auf 2 Ebenen errichtet, geplanter Baubeginn ist 2027.
Infektionsgeschehen berücksichtigen
Die COVID-Pandemie hat deutlich gemacht, dass im Zuge der Sanierung die Themen der Wegführung (Zugang zum Krankenhaus sowie Wege im Krankenhaus, Isoliereinheiten, …) ein wesentlicher Aspekt des Gesamtkonzeptes sind. Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund der onkologischen Versorgung besonders wichtig, um nicht nur die infektiösen Patient:innen bestmöglich zu versorgen, sondern auch den Schutz der immungeschwächten onkologischen PatientInnen sicherzustellen.
„In der Planung haben auch unsere Erfahrungen aus der COVID-Pandemie eine große Bedeutung. Die Berücksichtigung des Infektionsgeschehens in der Ausrichtung von Eingangsbereichen, Ambulanzen, Patientenzimmern und der Wegführung ist nicht zuletzt für ein Krankenhaus mit onkologischem Schwerpunkt besonders wichtig“, erklärt Kneidinger.