Palliativstation „Johannes von Gott“ in St. Veit/Glan feiert Jubiläum
Doris Lackinger und Michael Zink leiten die Palliativstation „Johannes von Gott“ am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder St. Veit/Glan. (c) HF Pictures
Im Fokus steht dabei nicht nur die Linderung von Beschwerden, auch menschliche Nähe und Wertschätzung werden auf der Palliativstation „Johannes von Gott“ – benannt nach dem Ordensgründer der Barmherzigen Brüder – großgeschrieben. Behandelt werden vor allem Krebspatient:innen aber auch Patient:innen mit schweren Lungenerkrankungen (COPD) im Endstadium, fortgeschrittener Herzschwäche, Leberzirrhose oder neurologischen Erkrankungen.
„Es erfüllt mich mit Dankbarkeit und Freude, auf 20 Jahre Pionierarbeit in der Palliativmedizin zurückblicken zu können. Unsere Station war die erste ihrer Art in Kärnten und hat entscheidend dazu beigetragen, das Bewusstsein für palliative Versorgung in der Region zu schärfen“, erklärt Michael Zink, der die Station gemeinsam mit Oberärztin Doris Lackinger leitet. „Das 20-jährige Jubiläum der Palliativstation ‚Johannes von Gott‘ ist ein Beweis für das Engagement und die Weitsicht des gesamten Teams. Diese Pionierleistung hat die Palliativversorgung in Kärnten maßgeblich geprägt und einen neuen Standard gesetzt, der bis heute Maßstab ist. Wir sind sehr stolz auf diese Einrichtung und die kontinuierliche, wertvolle Arbeit, die dort geleistet wird“, sagt auch Krankenhaus-Gesamtleiter Michael Steiner.
Geht um Lebensqualität
Auf der Palliativstation sorgen eine begrenzte Anzahl an Betten, eine höhere Pflegequote sowie liebevoll gestaltete Räume mit Bildern und Blumen für eine besondere Atmosphäre. Ein Gedenkbuch im „Raum der Begegnung“ und eine Dachterrasse mit Blick über die Stadt sind Teil dieser einladenden Umgebung. „Unser Ziel ist nicht länger, mit aller Kraft Lebenszeit zu gewinnen. Wenn die Therapie keine heilende Wirkung mehr hat, kommen andere Aspekte der Medizin ins Spiel. Dann geht es um Lebensqualität, und wir setzen alles daran, diese auf das höchstmögliche Niveau zu heben“, erklärt Zink.
Das Team der Palliativstation widmet sich der Aufgabe, die Patient:innen in der letzten Lebensphase bestmöglich zu betreuen. (c) Barmherzige Brüder
Die palliative Arbeit auf der Station „Johannes von Gott“ wird von einem multiprofessionellen Team verantwortet. Dieses setzt sich aus hochqualifizierten Pflegekräften, Ärzt:innen, Mitarbeitenden der Seelsorge, Psycholog:innen, Psychotherapeut:innen und Sozialdienstmitarbeitenden zusammen. Gemeinsam widmen sie sich der Aufgabe, die Patient:innen in der letzten Lebensphase bestmöglich zu betreuen. Im Durchschnitt verzeichnet die Palliativstation jährlich rund 200 Patientenaufnahmen, mit einer durchschnittlichen Verweildauer von etwas über einer Woche. Mehr als die Hälfte der Patient:innen kann in ihre vertraute Umgebung entlassen werden. „Der Bedarf an palliativmedizinischer Betreuung wächst stetig. Wir sind sowohl auf der Station als auch mit dem mobilen Palliativteam sehr gut ausgelastet“, erklärt Zink.
Vernetzung mit Systempartnern wichtige Voraussetzung
Ziel des Abteilungsvorstands ist es, allen Patient:innen, die eine stationäre palliativmedizinische Betreuung benötigen, eine Aufnahme mit nur kurzer Wartezeit zu ermöglichen. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist die optimale Vernetzung mit Systempartnern, darunter niedergelassene Ärzt:innen, Pflegeeinrichtungen, unterschiedliche Fachabteilungen der Krankenhäuser und das mobile Palliativteam. Dennoch gibt es für die sechs Betten häufig eine Warteliste, da der Fokus hier auf den Bedürfnissen der Patient:innen liegt und der Entlassungsdruck nicht im Vordergrund steht.
Ergänzend kommt eine mobiles Palliativteam, das aus erfahrenen Fachleuten besteht, direkt zu den Patient:innen nach Hause oder in Pflegeeinrichtungen Es bietet umfassende Unterstützung in der Schmerztherapie, Symptomkontrolle und psychosozialen Beratung und ermöglicht Patient:innen und ihren Angehörigen, ihre letzte Lebensphase in der vertrauten Umgebung zu verbringen, was oft zu einem erhöhten Wohlbefinden beiträgt.
Umfassende Betreuung
Auf der Palliativstation steht nicht nur die Behandlung physischer Symptome im Mittelpunkt. Vielmehr werden auch spirituelle, psychische und soziale Herausforderungen – etwa die sozialrechtliche Versorgung, Depressionen oder die Auseinandersetzung mit einer begrenzten Lebenszeit – in die umfassende Betreuung einbezogen. Für diese umfassenden Bemühungen um das Wohl der Patient:innen wurde die Palliativstation am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder St. Veit/Glan mit dem „Deutschen Palliativsiegel“ gewürdigt.
Pfarrer Joseph Tombert leitet gemeinsam mit Elisabeth Vallant das Seelsorgeteam der Palliativstation. (c) HF Pictures
Die spirituelle Ebene auf der Palliativstation wird vom Team der Seelsorge betreut. Wenn Patient:innen den Wunsch nach einem Gespräch äußern, stehen die Krankenhaus- Seelsorger:innen zur Verfügung. Die Aufgabe der Krankenhaus-Seelsorge besteht darin, auf die Menschen einzugehen, sie in ihrem schweren Weg zu begleiten und zu unterstützen. Oft benötigt es nicht unbedingt Antworten, sondern schlicht das aufmerksame Zuhören, um eine heilende Wirkung zu erzielen. Geleitet wird das Seelsorgeteam von Elisabeth Vallant und Pfarrer Joseph Tombert.
„Mission geht weiter“
Mit dem 20-jährigen Jubiläum blickt die Palliativstation „Johannes von Gott“ auch in die Zukunft: „Unsere Mission geht weiter. Wir setzen uns dafür ein, die palliative Versorgung weiterhin zu verbessern und den sich wandelnden Bedürfnissen der Patient:innen gerecht zu werden“, schließt Zink.
Quelle: Krankenhaus der Barmherzigen Brüder St. Veit/Glan