Pilotprojekt stärkt Hospizkultur und Palliative Care im Spital

Christian Lampl und Markus Hutterer (v.l.) setzen sich im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Linz mit dem Pilotprojekt „Hospizkultur und Palliative Care“ für die spezialisierte Weiterbildung von Ärzt:innen sowie Pflege- und Fachkräften ein. (c) Barmherzige Brüder
Der Bedarf für diese Schulung ist immens: Jährlich sterben in Österreich rund 91.000 Menschen, davon etwa 44.000 in Krankenhäusern, wobei laut Studien zwischen 10 und 20 Prozent von ihnen eine spezialisierte Palliativversorgung am Lebensende benötigen. Die Mehrheit wird in der Grundversorgung betreut – oft durch mobile Dienste, in Pflegeheimen oder auf Nicht-Palliativstationen im Krankenhaus, was das meist nicht speziell dafür geschulte oder unterstützte Personal enorm herausfordere, heißt es in einer Aussendung.
Gezielte Schulungen nötig
Schwer kranke und sterbende Menschen sollten bestmögliche Begleitung erhalten – „mit fachlicher Expertise, menschlicher Zuwendung und einer klaren palliativ-ethischen Haltung“, wird Neuroonkologe Markus Hutterer vom Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Linz in der Mitteilung zitiert. Außer medizinischem Wissen seien dafür auch „gezielte Schulungen in Kommunikation und Entscheidungsfindung“ vonnöten. Hier setzt das Weiterbildungsprogramm an, dessen Pilotphase die Mitarbeitenden aus der Abteilung Neurologie schult.
Teilnehmende erlernen innerhalb von drei Tagen, palliative Betreuungssituationen frühzeitig zu erkennen. Sie erarbeiten Therapieziele – einschließlich Symptomkontrolle am Lebensende und Betreuung in der Sterbephase – und lernen, diese im klinischen Alltag umzusetzen. Zudem erhalten sie praxisnahe Anleitungen, um Angehörige einfühlsam zu begleiten. Ein besonderer Fokus liegt auf der Sensibilisierung für das Thema Tod sowie die Prozesse davor und danach. Geleitet wird das Programm von einem interdisziplinären Team mit Fachleuten aus Medizin, Pflege, Psychologie und Palliativmedizin.
Quelle: kathpress